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18.09.2024 Durch Kinderaugen sehen.
Ausstellung zur Kinderarbeit an der Josef-Pieper-Schule
Die Josef-Pieper-Schule Rheine zeigt seit Montag 16.09.24 die Ausstellung "Durch Kinderaugen sehen. Gegen Missstände handeln." ! Sie zeigt Fotografien, die in Mardin, einer Stadt im äußersten Südosten der Türkei, von Kindern aufgenommen, analog entwickelt und selbst ausgewählt wurden. "Es sind 14 bis 17-Jährige, die allesamt gezwungen sind zu arbeiten. Daher wirft die Ausstellung ein Schlaglicht auf das Thema Kinderarbeit in der Türkei. Ein Thema das natürlich die zukünftige ErzieherInnen am bischöflichen Berufskolleg besonders interessiert. Informiert wurde über die Zusammenarbeit mit dem SÜDWIND-Institut in Bonn, das seit über 30 Jahren zu den Themen Kinder- und Zwangsarbeit forscht. Mit der Ausstellung hat das Institut nun ein Projekt realisiert, das den über Jahre gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnissen eine eindrückliche visuelle Erfahrung zur Seite stellt.
Frau Beate Steffens (Promoterin/ Geschäftsführerin für die Aktion Humane Welt e.V. Rheine) und Frau Christa Winkelhaus (Ehemalige Lehrerin, Mitglied der Faire-Trade-Town Rheine), führten in die Ausstellung ein und eröffneten zusammen mit Schulleiter Frank Lohaus und der Schulseelsorgerin Alex Frie die Ausstellung.
Frau Steffens betonte besonders das Lieferkettengesetz, dessen Einhaltung gestärkt werden sollte. Dieses Gesetz regelt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten in globalen Lieferketten. Hierzu gehören beispielsweise der Schutz vor Kinderarbeit, das Recht auf faire Löhne und der Schutz der Umwelt.
Besonders die Kaffee-, Kakao- , Nuss- und Textilproduktion sowie die Natursteinminen u.a.m. zeichnen sich hier besonders dadurch aus, dass sie Minderjährige nicht zur Schule gehen lassen, sondern zum Arbeiten einsetzen. Die Ausstellung will aus den Blickwinkeln der Kinder die Rechte der Kinder ins Bewusstsein rufen und ihre Missachtung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Zudem möchte sie gleichzeitig aufzeigen, dass das Leben der Kinder durch vielfältige Verbindungen nach Deutschland gekennzeichnet ist - zum Beispiel dadurch, dass ein Teil dieser Kinder in Textilfabriken arbeiten muss und womöglich Pailletten auf T-Shirts für den europäischen Markt näht oder Kinder die aus engen Erzminen das begehrte Coltan hervorholen müssen, damit es heute in fast allen Handys, Computern, Tablets und Spielekonsolen verbaut sein kann. Somit regt die Ausstellung ebenso dazu an, über das eigene Konsumverhalten und Kinderarbeit nachzudenken.
Die Josef-Pieper-Schule ist z.B. eine FAIR TRADE Schule, und sie verankert das Thema fairer Handel im Schulalltag und versucht ein zunehmendes Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schaffen.
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